Mytikas, Astakos, Messolongi, Patras   24. - 30. August 2004
Dienstag, 24. August: Mytikas
Morgenspaziergang mit Pia. Vor den Kafenios sitzen die Männer mit ihrer Tassen, Frauen schleppen ihre Einkaufstüten nach Hause, vor den Türen der Häuser sitzen ältere Leute und genießen die angenehme Kühle der frühen Tageszeit. Kalimera hier, Kalimera dort. Die Menschen freuen sich ehrlich, wenn man sie freundlich grüßt - logisch. In einer Tür steht eine ältere, rundliche Frau und schaut vorsichtig in Richtung Pia, die interessiert in ihre Richtung marschiert. Ein kurzer Pfiff, der Hund wechselt die Straßenseite. "Kalimera", grüße ich die Frau. Da geht ein Strahlen über ihr Gesicht, "Kalimera, Kalimera" ruft sie zurück und wedelt begeistert mit den Armen, als käme der Kaiser von China zu Besuch. Ich winke ebenfalls freundlich zurück und sehe dabei auch gleich den Grund für ihre anfängliche Besorgnis: Zwischen ihren Beinen liegt friedlich die Hauskatze.

Strandspaziergänge sind immer wieder interessant. Ein selbstgebasteltes Mini-Plattboden-Ruderbötchen - und der stolze Besitzer (?)

Mittwoch, 25. August: Astakos

Heiß, heiß, heiß! Es ist, als wäre man mit der letzten Seemeile in einen Hochofen gefahren. Die erste Tat nach dem Anlegen am Pier: Ich klebe zum wiederholten Mal notdürftig unser altersschwaches Windscoop, damit von dem wenigen Windhauch, der vorüberzieht, auch etwas in unser Schiff dringt. Die Liste, was im Winter alles neu zu nähen ist, wird immer länger...

Donnerstag, 26. August: Messolongi
Wir sind geplättet: Seit unserem Zwischenstop hier vor 4 Wochen sind in dem Hafen 3 neue Schwimmstege angebracht worden! Ich nehme hiermit meine Lästereien über die 2 Betonpiers im Wasser sofort zurück (obwohl diese bisher immer noch ohne Landverbindung sind). Vielleicht wird aus der "Marina Messolongi" ("The best in the West of Greece"), die ursprünglich 1996 in Betrieb gehen sollte, doch noch etwas. Auch die Bewohner von Messolongi finden die Stege klasse, nun hat man noch mehr Möglichkeiten für den Volkssport "Angeln".

Nette Begegnung: Zwei österreichische Studenten sind mit ihrem quietschgelben "Bienchen" (eine 5,50 m Segeljolle mit Schlafkajüten) am Steg neben uns angekommen. Die Reiseroute der beiden: Von Kroatien (Rijeka) über Albanien (zwei Soldaten mit Maschinengewehr: "Welcome to Albania!") bis nach Griechenland. Die Freude der Albaner muss riesig gewesen sein. Einer der beiden, absoluter Nikotinverächter, mußte an diesem Tag bei all den Begrüßungsfeiern aus Höflichkeit DREI (!) Zigaretten rauchen. 

Montag, 30. August, Patras
Nach drei Starkwindtagen in Messolongi sind wir seit gestern wieder in Patras. Wurde auch höchste Zeit. Meine Erkundungswanderungen mit Pia strapazieren das Schuhwerk gehörig. Das letzte meiner 3 Paar Sandalen hängt mittlerweile in Fetzen an den Füßen. In kleineren Orten bekommt man entweder billigste Plastiklatschen, die nach kurzer, fußschweißfördernder Zeit zerbröckeln wie Pfannkuchen ohne Eier - oder man zahlt sich in Sportgeschäften dumm und dämlich. Nach einem erfolgreichen Gang durch die Stadt sind nun die "Treter-Probleme" gelöst - hoffentlich für längere Zeit.
Die Abschlussfeier der Olympiade sahen wir gestern Abend ganz bequem vom Schiff aus - im Hafenrestaurant hatten sie netterweise eine Großleinwand installiert. 
  Erlebnisberichte 2004

home

  > nächste Seite >