Zakynthos
Trinity.jpg (48734 Byte)Premiere bei der Weiterfahrt nach Zakynthos: Etwa 1 sm vor dem Hafen verloren wir unsere "Trinity". 10 - 15 Minuten vorher hatte ich das Dingi noch am Heck gesehen.  Der Schreck hielt sich somit in Grenzen, doch wir fuhren "ganz schnell" (7kn) wieder die Seemeile zurück und holten unser Bötchen, das mutterseelenalleine auf den Wellen vor sich hinschaukelte, wieder ab. Dass ein plastik-ummanteltes Edelstahlseil reißt, das vom Spezial-Segelzubehör-Versand sogar als Diebstahlschutz angeboten wird, hätte keiner von uns beiden vermutet.
Zakynthos ist ein ziemlich unfreundlicher Hafen. Man hat das unschöne Gefühl, gerade einmal geduldet zu sein, weil die EU-Richtlinien das verlangen.  Überhaupt ist vieles, was hier in Griechenland passiert, mit logischen Verstand nicht nachvollziehbar. Mit Milliarden von EU-Geldern wurden hier Häfen ausgebaut, vergrößert, neu angelegt, - doch nichts davon ist fertiggestellt. In Euphimia war sogar schon Wasser- und Stromanschluss installiert - doch aus politischen Gründen dreht keiner den Schalter an. In Messalongi z.B. haben sie von EU-Geldern Prachtstraßen in Autobahn-Dimensionen rund um die Stadt gebaut, auf denen kaum ein Auto fährt. Der Hafen wurde um das Vielfache vergrößert, aber auch nur "das Nötigste" wurde fertiggestellt. Wo einmal die Laternen stehen sollten, ist noch an den aus der Straße herausschauenden Kabeln erahnbar. Die Leute selbst legen auch überhaupt keinen Wert darauf, dass viel Tourismus nach Messalgoni kommt - sie nutzen die neu angelegten Kaimauern lieber selbst zum Angeln - Jugend und Drogendealer haben die riesigen Parkplätze als Treffplatz beschlagnahmt. Es ist in den meisten Häfen das gleiche: Man flaniert abends liebend gerne auf den neu angelegten, meist halbfertigen Hafenkais (so sie nicht inzwischen schon wieder zerbröckeln), hat aber keinerlei Ambitionen, das ganze professionel zu betreiben. Der Geschäftssinn wird dafür auf andere Weise ausgelebt: Überall, wo Touristen hinkommen, kosten die Lebensmittel das 3 - 10fache, Wasser für die Schiffe wird vom "Wassermann" geliefert, der - trotz eingebauter Zähluhr - für 50 oder 500 Lieter pauschal 3 - 6 Euro verlangt.  

In Zakynthos lagen wir wegen Starkwind und schweren Gewittern auch wieder ein paar Tage im Hafen und freundeten uns mit dem netten schweizer Ehepaar Iris und Urs an, die kurz nach uns eingetroffen waren. 

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