Von Ovria bis Messolongi
Ovria.jpg (22568 Byte)Von Vathy aus fuhren wir dem Festland entlang zur Ankerbucht Ovria. 5 Stunden motoren bei Flaute und knallender Sonne - Wind kam erst auf, als wir in die Bucht einliefen und ankerten. Angenehm! 6 - 7 Bft vom Land, der Windgenerator lief auch Hochtouren, Thomas saß freudigst vor seinem "Privatfernseher", dem Schand, und beobachtete den Ladezustand. Für Fußballfans kann ein Tor der eigenen Mannschaft nicht schöner sein als für Thomas die Momente, in denen die Ampere-Werte nach oben jagen. Und ich freue mich natürlich von Herzen mit, auch wenn es manchmal ein bisschen schwierig ist, vom Decksalon in Arbeitsraum und Küche zu kommen, wenn Thomas ganz gebannt mitten auf der Treppe sitzt. Pia schielte vom Boot aus sehnsüchtig zum Festland und rannte demonstrativ zwischen Dingi und unseren Beinen hin und her. PiaTriny.jpg (42537 Byte)Also gut, ich ruderte 20 Minuten gegen Starkwind und Strömung und ließ das Tier ans Land springen. Zwischen Felsen und Gestrüpp tauchten 10 Meter neben uns die Köpfe von 3 schwarzen Bergziegen auf, die sich am Ufer im Schatten eines großen Busches niedergelassen hatten. Neugierig blickten sie zu uns herüber, kletterten ein Stückchen den Hang hinauf und dann in Pia's Richtung wieder hinunter. Hin und hergerissen zwischen Abenteuerlust uns Vorsicht entschied sich Pia nach kurzem Zögern für Letzteres, trottete zum Dinge zurück und wollte am Bug einsteigen. Vorderfüße auf dem Boot, Hinterfüße auf dem Stein - das Dingi trieb zurück und Pia hing langgestreckt  zwischen beiden Punkten, bevor sie mit einem Bauchplatscher ins Wasser plumpste. Es bedurfte vor der Rückfahrt einer kleinen Überzeugungsarbeit, bevor sie wieder freiwillig die Trinity betrat. Den Landgang am Abend besorgte Thomas mit Pia unter Motor. 
Von Ovria fuhren wir am Festland entlang weiter südlich nach Messolongi. Absolute Flaute, Hitze... Motoren. Messolongi liegt in einer großen, sehr flachen Bucht, umgeben von Lagunen. Wenn die Berge im Hintergrund einen nicht eines Besseren belehren würden könnte man sich aufgrund der flachen Messolo.jpg (21253 Byte)Landschaft in den friesischen Inseln wähnen. Da es am Festland abends noch erheblich wärmer ist als auf den Inseln haben wir unseren Schlafplatz inzwischen auf die Heckterrasse verlegt - temperaturmässig am erträglichsten. In den Hafen führt ein Kanal, auf dem Landstreifen  zwischen Kanal und Lagunge tummelt sich eine ganze Horde griechischer "wilder" Hunde, die nachts erst richtig munter werden. Pia ignorierte das Gebell und schlief - nicht jedoch die beide Hunde des italienische Motorbootfahrer, der sich spät abends noch in eine kleine Lücke schräg gegenüber unserem Boot quetschen musste (weil ja sonst in dem riesigen Hafen fast alles noch frei war).  Diese  kläfften die ganze Nacht eifrig mit den wilden Hunden um die Wette und in regelmäßigen Abständen wanderte der Suchscheinwerfer des Italienerbootes über Land und Wasser. 
Dadurch, dass wir seitlich am Pier festgemacht hatten war dieser Hafen geradezu ideal, um einmal die ganze Ankerkette aus dem Kasten herauszuholen und die Länge zu markieren. So beschlossen wir, noch einen Tag zu bleiben und  wissen nun endlich definitiv, dass wir 75 Meter Ankerkette haben, die Thomas in 10-Meter-Abständen gekennzeichnet hat. 
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