Arkoi Juli 2005
Sonntag, 31. Juli
Unser nächstes Ziel sollte eigentlich Patmos sein - doch direkt gegen den Wind, der laut Wetterbericht von einer ganz anderen Seite kommen sollte, ist es nicht sehr berauschend. Wir ändern den Kurs, laufen die kleine Insel Arkoi an und ankern in der Bucht Glipapa. 
Die Wassertiefe nimmt vom Ufer aus sehr schnell zu - weshalb wir beschließen: Landleine und Heckanker. Das dürfte vom Wind her kein Problem sein, denn wir haben ihn direkt ablandig. Und außerdem hat unser Danforth-Anker bisher immer wunderbar gehalten. Thomas taucht trotzdem noch, um nachzusehen, wie er sich eingegraben hat. Ergebnis: Alles in Ordnung. Vor dem Schlafengehen prüfen wir nochmals Wind, Leinen, Anker alles - o.k.

Montag, 1. August
Schon in der Nacht stellen wir fest, daß der Wind leicht gedreht hat - immer noch ablandig, aber leicht seitlich. Nach einer erneuten Heckankerkontrolle schlafen wir beruhigt weiter. Um 7 Uhr wir Pia unruhig und will an Land - verhältnismäßig früh. Also gut. Nochmals ein prüfender Blick auf die Leinen (scheint alles o.k. zu sein) und ab ins Dingi. Mein Rucksack mit Fotoapparat ist auch dabei und so sehe ich mich am Ufer nach einer passenden Perspektive für eine Aufnahme der Morgenstimmung um. Als mein Blick über die Bucht wandert, ist es mit meiner ruhigen Morgenstimmung augenblicklich vorbei: Unser Schiff treibt seitlich auf das Ufer zu. Der Wind hat nochmals leicht gedreht, die Böen sind heftiger geworden, der Heckanker ist ausgerissen. Zurückrudern um Thomas zu wecken dauert zu lange, also rufe ich, so laut es geht. Zu meiner Erleichterung erscheint auch unverzüglich Thomas' Kopf in der Ruderhaustüre und er läßt den Motor an. Kurz darauf bin ich mit Pia mit dem Dingi schon wieder neben der Unity, klettere an Bord (der Hund muß erst mal im Beiboot bleiben) und löse Landleinen und Heckanker (Fender an die Ankerleine und weg damit). Dann darf Pia an Bord - wir sind inzwischen schon fast am Ufer angelangt, man kann auf dem Grund jeden Grashalm einzeln erkennen. Wie es Thomas geschafft hat, das Schiff bei dem Seitenwind vom Ufer "wegzuklappen" ist mir zwar nicht ganz klar (Propellereffekt) - aber wir sind einer Strandung um Haaresbreite entgangen. 
Schweizer Segler, die ebenfalls in der Bucht vor Anker liegen, haben alles beobachtet und der hilfsbereite Skipper kommt mit seinem Beiboot zu Hilfe. Er sammelt die Ruder unseres Dingi's ein (das erste warf Pia über Bord, das zweite verfing sich in der Aufregung Leine des Heckankers), holt den Heckanker hoch und bringt uns sogar noch unsere Landleinen zurück. Ein ganz herzliches Dankeschön hiermit nochmals an SY "CLARATI"!
Nach diesem Manöver gibt's erst einmal eine Tasse Grüntee - während das Schiff sich durch Welle und Wind in Richtung Patmos voranarbeitet. Entgegen Poseidons Wettervorhersage haben wir nicht 2 sonder 6-7 Bft und die dazugehörige Welle auf der Backe. Das nehmen wir allerdings relativ gelassen, denn inzwischen kennen wir unsere "Unity" und schätzen ihre Seegängigkeit zunehmend. (was nicht heißen soll, daß wir bei angekündigten 6-7 Bft ausgelaufen wären)
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