Porto Rafti Mai 2005
Dienstag, 31. Mai
Nach weiteren 4 Regen- und Gewittertagen in Ägina sind wir gestern wieder ein Stück weiter gefahren - ums Kap Sunion mit den Poseidontempeln herum bis Lavrion (großer, lauter Inustriehafen) und heute nach Porto Rafti. In dieser idyllischen Bucht schwoien wir nun an einer sehr vertrauenswürdigen Boje und geniessen den ständig wechselnen Blickwinkel auf die Landschaft, den man von der Heckterrasse aus hat. Unsere Seglerfreunde Peter und Heide sind gestern schon hier angekommen. 
Freitag, 3. Juni: Wir wollen weiterfahren nach Euböa - doch nach einer halben Stunde Gegenwind und 1m-Welle auf der Nase beschließen wir: Augsburger Puppenkiste (hinauf - hinunter -hinauf - hinunter) brauchen wir nicht - und drehen wir wieder um. 
Samstag, 4. Juni: Ich werde von Thomas ganz liebevoll mit den Worten geweckt: "Schatzi, der Kühlschrank ist kaputt". Woraufhin ich erst einmal Grüntee koche und mit Pia einen Morgenspaziergang mache, während Thomas sich nochmals ins Bett verkriecht. Später fahren wir mit dem Dingi bei der "Cats" von Peter und Heide vorbei, um ein paar Sachen zum Kühlstellen abzugeben. Der anschließende Erkundungsgang nach einem "Specialist" für unser defectes Gerät erweist sich als problemloser, als wir befürchten. Hier in Griechenland hat fast jedes Haus eine Klimaanlage - und die Technik ist dieselbe wie bei Kühlschränken. Ein freundlicher, junger Grieche kommt am frühen Nachmittag an Bord und repariert binnen 2 Stunden das Kühlaggregat. 
Sonntag, 5. Juni: 
Das Wetter ist herrlich. Die Sonne scheint und lädt unsere Solarzellen, der Wind bläst kräftig und kurbelt das Windrad an. Prima! Ich mache einen Sonntagmorgenspaziergang mit Pia. In der Bucht hat es sehr viel Lava-Gestein in unterschiedlichsten Formationen. Die Buchtseite, wo wir marschieren, läuft sehr flach aus und hat unter Wasser viele ganz gemeine Riffe. Ich beobachte ein kleines Fischerboot, das dicht am Ufer ganz langsam vor sich hintuckert. Was der Mann vorhat, ist mir ziemlich unklar. Er fährt in Zeitlupe mitten in der Untiefe hin und her und schaut ständig hinab zum Grund. Plötzlich tut es einen kleinen Schlag, der Grieche wird etwas nervös und legt den Rückwärtsgang ein. Nun fährt er in Schrittgeschwindigkeit rückwärts in die andere Richtung - und nach kurzer Zeit tut es einen zweiten Schlag. Dann also wieder Vorwärtsgang, den Blick immer noch konzentriert auf den Meeresgrund gerichtet. Bevor es den nächsten Schlag tut, springt er vor zum Bug und wirft den Anker. Ich gehe weiter, erkunde die Gegend und frage mich währenddessen, wie er wohl von seinem Boot an Land zu kommen gedenkt. Als ich nach einer halben Stunde wieder an der Stelle vorbeikomme, ist er gerade damit fertig, seine Ankerleine sorgfältigst zu befestigen. Dann bückt er sich, hebt strahlend eine Zeitung auf und setzt sich genüsslich zum Lesen in seinen Kapitänsstuhl. Griechische Idylle. Soviel zu einem ungestörten Sonntag Vormittag....
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