Kalamata     Januar 2005
17. Januar

Pia hat Besuch

Zwei Enten schauen neugierig in unser Ruderhaus. Ob es wirklich richtige Enten sind, wissen wir nicht. Wenn biologisch die Möglichkeit einer Kreuzung zwischen Möve und Ente besteht, muss so etwas dabei herauskommen. Quaken können sie beide nicht. Die Laute, die bei hochkonzentriertem Lauschen zu vernehmen sind, klingen eher nach einem noch nicht aus dem Ei geschlüpften Küken.

Die kleinere der Beiden läßt sich von Pia keinen Zentimeter von ihrem Platz vertreiben. Sie dreht nur ganz lässig den Kopf und faucht sie mit dem Schnabel an. Ich taufe sie "Eiserne Emma".  Die Größere sitzt am liebsten wie eine Möve auf einer Banklehne oder einem Elektrokasten. Ich taufe sie ebenfalls: "Fröhliche Fanny".

Griechische Volkssport: Angeln

... und die "Fröhliche Fanny" schaut vom dahinter liegenden Pier interessiert dabei zu ....

Der Hafen ist dazu ein beliebter Treffpunkt. Mag sein, dass es Spaß macht, die Fische hier aus dem Wasser zu ziehen. Aber essen? Noch dazu, wo seit diesem Jahr das Wasser morgens und teilweise auch abends oft einen sehr unangenehmen Geruch hat. Auch im Haupthafen. Möchte nicht wissen, was da unbemerkt so alles hineinfließt...
26. Januar 05
Seit Montag ist wieder Südwind - sprich: Warm. Afrika läßt grüßen. Dafür haben wir im Hafen einigen Schwell, verursacht durch die Wellen, die direkt in die Bucht drücken. Letzten Sonntag nachts um 24 Uhr legten wir in einer Spontan-Aktion unser Boot 3 Plätze weiter in eine große, freie Lücke am Pier. Grund: Der Deutsche Wetterdienst hatte Südstürme im Ionischen und in der Ägäis mit bis zu 10 Bft. gemeldet. Bei dem letzten Südsturm an Weihnachten hatte es uns eine Klampendurchführung herausgerissen, die Thomas inzwischen wieder repariert hat. Doch der Platz in der Ecke, wo dicht neben uns zwei Segelyachten ständig seitlich ans Boot drückten und Fender und Schiff stark strapazierten, ist bei solchen Wetterverhältnissen nervenaufreibend. Der stellvertretende Marinaleiter hatte uns zwar schon Ende Dezember versprochen, beim nächsten schönen Wetter die zwei Boote etwas seitlich zu verlegen - aber passiert war bisher noch nichts (trotz vieler strahlend schöner Tage). Also starteten wir kurzerhand um Mitternacht ein kleines Ab- und  Anlegemanöver, und nun liegen wir wesentlich angenehmer. Und in der Marina denken sie wahrscheinlich inzwischen:: Man muss nur lange genug warten, dann lösen die Yachtis ihre Probleme schon selbst.
Ein anderes Problem müssen sie allerdings trotzdem lösen: Seit 2 Wochen ist ein Wasserrohr defekt. Das betrifft genau das Pier, an dem wir liegen. Anfangs hieß es "tomorrow", nach einer Woche dann "in two days" und inzwischen gibt es keine Zeitangabe mehr, wann das Rohr repariert wird. Es heißt lediglich, "we are waiting for a specialist from Athens". Na, schöne Aussichten. Wir karren, wie schon in den Sommermonaten, unser Wasser mit Kanistern aufs Schiff. Nicht weiter tragisch, nur manchmal etwas lästig - vor allem, wenn die Gangway durch den Schwell ständig in Bewegung ist. 

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